THE PITCH
worum es wirklich geht
2072 AD. Megakonzerne regieren die sechste Welt. Nationen
und Staatenkonstrukte sind zu globalpolitischen Statisten verkommen, das
Erwachen der Magie… Bla, Matrix und Metamenschen, bla bla… Langweilig. Nehmt Nachhilfe bei jemandem, der drei Jahre und
zehntausende Nuyen für eine geisteswissenschaftlichen Akademikertitel zum
Fenster ‘rausgeworfen hat und jetzt tagsüber Soyburger bei Capn‘ Beef wendet, wenn ihr eine Auffrischung über die Welt da
draußen braucht. Nein? Gut. Let’s get
some Big Business done.
"Highway Update" © by epson361 |
Ihr seid mittendrin statt nur dabei. Ihr seid agierende
Partner der Saeder-Krupp-Tochter BMW, Subunternehmen BMW Bank, im glasstählernen
Herzen des München-Sprawls, keine Lohnsklaven sondern Macher. Magie mag kommen
und gehen, Staaten zerbrechen und werden gegründet, aber harte Währung ist
immer im Fluss, und ihr seid eiskalte Investmenthaie und die Spezialisten, die sie
beraten. Verscheißt es euch nicht mit den
großen Zehn? Lasst euch nicht mit Drachen ein? Drek. Ihr seid der größte der großen zehn Megakons. Und der größte aller
Drachen ist euer Boss. So viel zur Welt in der wir leben, Partner.
Wir sind Teil einer gnadenlosen Finanzierungsmaschinerie,
welche die wirtschaftlichen, militärischen und politischen Stränge überall auf
der Welt, im Orbit und im Sonnensystem zieht, damit das Radwerk läuft. Wir analysieren,
finanzieren, manipulieren und refinanzieren. Wir sind Kernkomponenten im Motor
des Megakons, und wir sind ein Haufen Raubtiere, von denen genausoviel Härte
im internen wie externen Konkurrenzkampf erwartet wird. Andere Megakonzerne
verstecken ihre Macher in den Tiefen von Arkologien- Wir fahren mit unseren BMW Automotive & Heavy Industries military-grade Panzerkarossen, die uns
die Firma spendiert, kurz Kampfwagen genannt,
von unseren Schwabinger Penthouses und Nymphenburger Villen aus zur Arbeit. Und wenn es unüberwindbare
interne Differenzen, offene Ausschreibungen um Stellen oder Strafaktionen des
Upper Managements auszutragen gilt, oder auch nur Frust abzubauen? Dann tun wir
das, unter dem wachenden Auge der Company,
auf eben jenen ansonsten beinahe leergefegten Zubringern und Autobahnringen,
auf die sich sonst kaum jemand traut- Teils weil sich kaum jemand einen zu
genüge sicheren und schnellen Wagen für dieses Pflaster leisten kann, teils wegen uns. Und zwar genau so, wie
wir es auf dem Weg zur und von der Arbeit auch täten, wenn Saeder-Krupp die Praxis
nicht billigen würde: abdrängend, rammend,
zwischen den Ü-Cams auch mal feuernd, und manchmal tödlich. Für die
Konsequenzen gibt es Anwälte, und Berichte werden von Siegern geschrieben.
Denn mal im Ernst, wer nicht die Härte, das Kalkül und
den Killerinstinkt für einen Straßenkampf mitbringt- wie soll er dann in der gnadenlosen,
existenzfressenden Welt des internationalen Finanzwesens irgendetwas
bewirken? NeoNet-Juniorpartner prügeln sich, manchmal bis zum
Biofeedbacktod, mit ihren Decks im Cyberspace. Aztechnology trägt Gerüchten
zufolge nackte, blutige, barbarische Grubenkämpfe zwischen um Partnerverträge
konkurrierenden Investmentbankern aus. Und BMW hat eben…
Freude am Fahren.
THE MARKET
setting, look & feel
© distant cyberpunk future wallpaper |
Die Olypmiapole gliedert sich- ganz im Sinne der Vierteilung- in die Komplexe BMW Automotive & Heavy Industries, BMW Bank, BMW Sports & Racing, und in das Vorstandsviertel, aus dem der Tower herausragt. Ein Netzwerk aus Rails, Lifts und Transportkorridoren durchzieht den Gesamtbau wie lebensspendende Adern einen Organismus. Es bleibt ein weiterer elementarer Unterschied zu den Arkologien anderer Konzerne... das Middle und Upper Management wohnt außerhalb, mehr oder weniger fein, in Schwabing, Nymphenburg, Garching. Man fährt zur Arbeit. Man lebt zumindest eine Stunde am Tag auf der Straße. Manche sterben auf der Straße.
0732 - Konferenzraum Ost-032, BMW-Bank, Abteilung E.I. - Atherton Lethe spielt ein letztes mal auf einem Screen die Aufzeichnung des Straßenkampfes zwischen Adan Stryker und Stojan Drebnec, dem Neuen, ab. Die Konfrontation ist keine fünfzehn Minuten her... und steuert gerade auf ihren fulminanten Höhepunkt zu. Das restliche Team, Charlie Benedict, Ianne Matsushira, Conrad Wolff, sitzt mit am Tisch und bestaunt noch einmal das stählerne Massaker. Man lebt zumindest eine Stunde am Tag auf der Straße. Manche sterben auf der Straße.
Als Quelle für die Stadt München im Shadowrun-Setting hält der Shadowhelix-Eintrag (http://www.shadowhelix.de/M%C3%BCnchen) her, unter Berücksichtigung kreativer Abweichungen und der Tatsache dass dieser Artikel bei 2061 steht, 11 Jahre vor der Handlung. Die gewichtigste Abweichung ist das beschriebene Standing der Saeder-Krupp-Tochter BMW (und ihrer Subunternehmen) wie auch die vor drei Jahren fertiggestellte und eröffnete Olympiapole.
THE TEAM
(in bearbeitung)
©Shadowrun.com; Dressed to Kill and Concepts |
Ein wenig elfenhafter Elf mit allzu eindeutigen Seniorpartnerambitionen
bei BMW Bank, Abteilung Extraterrestrial Investment (Orbitaleinrichtungen,
Raumverkehr, Asteroidenerschließung, Terraforming), bei dem man sich fragt was
er in dieser Abteilung macht, anstatt seine Ohren zu nutzen und in
Saeder-Krupps gerade boomendes NAN/Salish-Shidhe-Council-Investmentgeschäft
einzusteigen, wo man's als Spitzohr einfach hat. Hochklassiger, aber betont
unechter rechter Cyberarm Marke „Step
back, dude’s got battle scars.“
Charlie Benedict; Juniorpartner, Threat and Businness Assesment
Charly B, der neutrale Pol im Team, die sich ihren Platz
auf der Straße erstritten hat und jetzt im bequemen Sitz des Mittleren
Managements sitzt, den Blick nicht minder nach oben gerichtet. Metatyp Elfe. Sie
hat charmante Spitznamen wie Crystal Charly, Ice Queen und dergleichen. Ihr
Spleen ist eine Vorliebe für Glaswände
und -einrichtungen, die sich bis zu ihrem Firmenwagen erstreckt, was Teil ihrer
Fahrerstrategie ist.
Stojan Drabnec;
Juniorpartner, Executive Consultant
Der frisch von der Konkurrenz abgeworbene, extrahierte,
und auf der Straße schon am ersten Arbeitstag geprüfte Berater für das Kuiper-Akkretionsprojekt.
Hat dank verborgener Riggertalente Stryker von der Straße gefegt und sich damit
auf Anhieb Freunde wie Feinde im Team gemacht. Vermeintlich von seinem
Ex-Arbeitgeber verleumdet. Kurzum: Bisher ist Stojan eine einzige Aneinanderreihung
interessanter „Zufälle“.
†Adan Stryker; Juniorpartner, Matsushiras
Schoßhund, und, achja, seit neustem tot.
Ianne Matsushira; Partner, Financial
Executive
Kürzlich bei ihrer Beförderung übergangen. Financial Executive
im Team und halbwegs erpicht auf einen horizontalen Karrierewechsel im Konzern,
aber erst wenn sie mit E.I. fertig ist und keine Überlebenden zurückgelassen
hat.
Conrad Wolff; Juniorpartner, Conflict Management
Metatyp Zwerg, alter Kreuzritter in der E.I.-Sache,
vielfach übergangen, radikaler Financier fürs Grobe, unberechenbar.
THE CASE
das spiel beginnt
THE CASE
das spiel beginnt
Extraterrestrial Investment- kein Fall wie jeder Andere,
sondern brandheißer Dreh- und Angelpunkt einer Reihe ungleicher Partner der BMW
Bank. Seader-Krupp ist seit drei Jahren dabei, gnadenlos unprofitable
Abteilungen zu streichen und in sicheren Branchen neu zu akquirieren. E.I. hält
in diesen Jahren mühsam die im Orbit und Sonnensystem arbeitenden
Saeder-Krupp-Töchter Arianespace und Orbital Dynamix finanziell über Wasser. Die internationale Konkurrenz im Weltraum ist größer, risikofreudiger und
besser aufgestellt, allem voran Ares Macrotechnology, Transorbital und
Hisato-Turner. Jenseits der Erdatmosphäre tobt eine Schlacht um Satelliten-Netzverträge,
Ressourcen, Terraformingoptionen, Reise- und Transportrouten. Es hat viel
vom legendären Wilden Westen: Der Konzerngerichtshof hält seinen wachsamen,
strafenden Blick in erster Linie auf die Erde gerichtet, der Wettbewerb im All
wird mit weitaus härteren Mitteln geführt. Die Wachstumschancen dieser weiten, unerschlossenen Grenzgebiete sind genauso
unbestreitbar wie das enorme Risiko, und es ist ein einziger Grabenkampf, das
Kapital und die finanzielle Bodenarbeit dafür zu machen, während sich die
eigentlichen S-K-Töchter mit passiv-aggressiven Holding-Strategien
zufriedengeben.
©No asteroid mining... from SpaceKrunch 001 by asteroidblue |
Die Prognosen stehen nicht gut: Innerhalb der nächsten achtzehn
Monate bis drei Jahre wird die E.I.-Abteilung als unprofitabel abgestoßen, wenn sich die Investmentbanker von BMW Bank
weiterhin lediglich mit Bodenunterstützung abstrampeln, anstatt den
raumfahrenden Schwesterfirmen einen Kurs aufzuzwingen, der das
extraterrestrische Geschäft kurzfristig selbsttragend und mittelfristig
profitabel macht. Auftritt der Wirtschaftsgladiatoren. Im Grunde sind nur
diejenigen im E.I.-Geschäft geblieben, die sich ein letztes mal innerhalb des
Megakonzerns hart profilieren wollen, um am Ende in andere Abteilungen
übernommen- oder gar heimlich hoffen, in andere, im Geschäft bleibende Kons extrahiert zu werden. Turncoats. Und
dann sind da noch, auf der anderen Seite des Grabens, die Hardliner: Die in diesem
Markt immer noch eine mit allen Mitteln aufzubauende, blühende Monopolzukunft
sehen, wenn man dafür nur ein paar weitere wirtschaftliche Kriegsjahre in Kauf
nimmt. Und keine Gefangenen macht.
So weit, so kompliziert, so scheinbar trocken. Bis sich das volle Ausmaß des
internen Konflikts entfaltet, sich herausstellt welcher der Partner überhaupt
mit welcher Agenda in die Schlacht zieht- und wie hoch der Preis der jeweiligen
Ambitionen und Loyalitäten liegt. Wird das Upper Management intervenieren, oder
dem Personaldarwinismus seinen Lauf lassen? Welche Konflikt-Präzedenzfälle
werden in den gläsernen Hallen der Olympiapole, welche auf der Straße aufgestellt werden? Welche
wirtschaftlichen, politischen und militärischen Manöver werden auf der Erde
nötig sein, um eine Eskalation im Sonnensystem vorzubereiten und auszulösen,
und wie stehen die Chancen, sie auch zu gewinnen? Lasst euch nicht von dem eventuell bevorstehenden Feuerwerk am Nachthimmel ablenken- Die Zukunft von Saeder-Krupps Beteiligung am Wirtschaftsstandort Sonnensystem wird in München entschieden. Vom Fluss harter Währung, seinen blutigen Quellen, und den Investmenthaien, die ihn lenken.
Die ersten Züge sind gemacht.
Wir sehen uns auf der Straße, Partner.
Wir sehen uns auf der Straße, Partner.
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